Kräuter für Pferde und Haustiere

Pferde weiden auf einer Wiese

Von „Kräuterhexen“ zu wissenschaftlichen Studien - von der Magie zur Wissenschaft!

Historisch betrachtet lässt sich die Anwendung von pflanzlichen Arzneimitteln bis zu unseren Urvölkern zurückverfolgen. Sobald es Völkern möglich war ihr Wissen schriftlich weiter zu geben, wurden auch Dokumente wie Tontafeln, Schriftrollen, Zeichnungen und vieles mehr zum Thema Verwendung von Pflanzen inklusive Beschreibungen bzw. Rezeptsammlungen gefunden. In der Zeit der griechischen Philosophen (ca. 5 Jhdt. v. Chr.) beginnt sich die Verwendung und Handhabung von Kräutern und Heilpflanzen in eine Art Lehre zu entwickeln und bekommt einen rudimentären, vorwissenschaftlichen Charakter. Es entstehen unterschiedliche Werke von Hippokrates über Galen von Pergamon bis Hildegard von Bingen, die bis in unsere aktuelle Literatur zitiert werden. Bekannte Namen wie Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler oder Sebastian Kneipp formen ebenfalls den Wunsch der europäischen Bevölkerung nach natürlichen, pflanzlichen Arzneimitteln im 19. Jhdt. Die Ansprüche an die Erforschung der Arzneipflanzen werden höher, denn das wissenschaftliche Grundwissen erweitert sich, die Medizin verändert sich und somit wird auch die Belegbarkeit der Wirkung von Teedrogen und Phytopharmaka gefordert. Der Übergang von undurchschaubarer, magischer Wirkung von Kräutern zu wissenschaftlich belegbaren, biochemisch nachvollziehbaren Prozessen im Bereich der Pflanzenheilkunde ist nach vielen Jahrtausenden Erfahrungen vollzogen aber noch lange nicht vollendet.

Pferde und Kräuter – ein (prä)historischer Rückblick

In geologischen Zeiträumen betrachtet ist die Evolution des Pferdes sehr gut erforscht und belegt. So ernährten sich die Vorfahren des heutigen Pferdes vor 55 Mio. Jahren ausschließlich von Früchten und Blättern. Erst Millionen Jahre später wurde Gras zur Hauptnahrungsquelle und die Steppe zum üblichen Besiedelungsgebiet. Die instinktive Nahrungsaufnahme von Früchten und Kräutern von Equiden zeigt somit eine lange genetische Herkunft. Nachdem unseren Tieren der freie Zugang zu den natürlichen Kräutern meist nicht möglich ist, bzw. Pferde ebenfalls häufig in andere Klimazonen mit anderer Vegetation importiert werden, liegt es in der Verantwortung der Pferdehalter Ihre Pferde entsprechend zu versorgen.

In der menschlichen Geschichte der Kräuterkunde wurden ebenfalls Belege und Rezepte gefunden, die speziell an Tiere (vorwiegend Nutztiere wie Pferde, Rinder und Schafe) verfüttert wurden. Diese Aufzeichnungen wurden im 17. Und 18. Jahrhundert als eigene Heilmittel zur Behandlung von Tieren zusammengefasst und veröffentlicht. Mit der Entstehung veterinärmedizinischer Universitäten begann sich der wissenschaftliche Zugang zu Phytopharmaka zu erweitern und es wurden tradierte (aus Tradition und Überlieferungen weitergegebene) Rezepte und Erfahrungen wissenschaftlich überarbeitet. Das Feld der Unterstützung von Tieren durch Heilkräuter ist weitläufig und enthält neben der Schulmedizin viel Potenzial zur Anwendung in Tierarztpraxen.

Was wirkt in meinem Tier?

Die Verwendung von Kräutern und Gewürzen als Ergänzungsfuttermittel dient zur Förderung der Tiergesundheit und der Verbesserung der Leistung. Im Buch der Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis wird folgende Auflistung erwähnt:

  • Anregung und Unterstützung der körpereigenen, natürlichen und physiologischen Funktionen und Selbstheilungskräfte (Beispiel: Stoffwechsel, Darmfunktionen, Immunsystem);
  • Hemmung/Reduktion pathogener Keime (Beispiel: Dermatophyten, pathologische Darmbakterien);
  • Unterstützung der Gesundheit bei schädigenden und krankmachenden Stoffen in der Atemluft, im Wasser oder im Futter (Beispiel: Förderung der Leberfunktion und Atemwege);
  • Antioxidative und Radikalfänger-Aktivität, um destruktive Prozesse zu regulieren (Beispiel: Alterungsprozesse, Folgen entzündlicher Prozesse).


Allgemein ist zu erwähnen, dass die Besonderheit von pflanzlichen Arzneimitteln die Kombination aus Wirkstoffen mit indifferenten Stoffen wie Ballast- oder Begleitstoffen darstellt, die gemeinsam eine effizientere Aufnahme und Umsetzung der Wirkstoffe im Organismus ermöglichen. Diese Stoffe sind auch nicht gleichmäßig in den Pflanzen verteilt, sondern konzentrieren sich entweder in den Blättern, Früchten, Samen oder Wurzeln. Der Wirkungsgrad von Pflanzen schwankt mit deren saisonal bedingtem Wachstum, Erntezeit, Lagerung usw., die durch kontrollierte Bepflanzung, Einbringung und Lagerung einigermaßen stabil gehalten werden kann. Aus diesem Grund kauft Ewalia Kräuter und weitere Zutaten ausschließlich in pharmazeutisch geprüfter Qualität zu.  

Welche Wirkstoffgruppen sind in Kräutern enthalten?

Alkaloide

werden aufgrund ihrer starken Wirkung auch als „Heilgifte“ bezeichnet. Als Hauptwirkstoffe eignen sie sich kaum als Tee-Therapie wie zum Beispiel die Tollkirsche, sondern finden ihre Aufgabe als Nebenwirkstoffe in der Pharmaindustrie.

Bitterstoffe

haben weniger mit dem Geschmack der betroffenen Pflanze, sondern mehr mit dem daraus direkt in Verbindung bringendem Wirkprinzip zu tun. Sie werden in drei Gruppen unterteilt.

Reine Bittermittel, Amara tonica:

Sie regen die Magensaftsekretion intensiv an und entfalten darüber hinaus eine tonisierende (kräftigende) Wirkung. Bei fehlendem Appetit, zur Verbesserung der Verdauung kommen Bittermittel erfolgreich zur Anwendung. Ebenso bei Schwächezuständen und zur Rekonvaleszenz werden sie gerne eingesetzt. Beispiel: Enzian, Walnussblätter, Schafgabe.

Bitter-aromatische Mittel, Amara aromatica:

Sie enthalten neben Bitterstoffen auch ätherische Öle und bringen daher eine zusätzliche Wirkung ein (siehe Ätherische Öle). Sie wirken somit nicht nur rein auf den Magen, sondern erweitern ihre Wirkung bis in den Darm (karminative Wirkung) bzw. beeinflussen auch die Nieren- und Gallenfunktion. Ätherische Öle wirken antiseptisch somit auch antibakteriell und antiparasitär. Beispiel: Schafgarbe

Bitter-scharfe Mittel, Amara acria:

Bitterstoffe kombiniert mit Scharfstoffe findet man eher unter nicht heimischen Heilpflanzen wie Ingwer. Sie verbessern die Kreislauffunktion, die wesentlich von der Verdauung beeinflusst wird.

Ätherische Öle

sind pflanzliche Inhaltsstoffe, die leicht flüchtig, jedoch in Wasser kaum bis gar nicht löslich sind. Meist sind sie bei stärkerer Konzentration in den Pflanzen geruchsintensiv wie Pfefferminze. In den Pflanzen werden sie überwiegend in so genannten „Ölbehältern“, den Ölzellen, Ölgängen oder Öldrüsenhaaren abgelagert und bestehen oft aus über 100 Einzelwirkstoffen. Folgende Wirkungen wurden beobachtet: entzündungswidrig, expektorierend (Abhusten erleichtern), diuretisch (harntreibend), spasmolytisch (krampflösend) sowie tonisierend (stärkend) auf Magen, Darm, Galle und Leber. Sie bekämpfen salopp gesagt Bakterien, Gärungserreger und vermutlich auch Viren, töten diese aber nicht ab.

Flavonoide

sind an der Gesamtwirkung einer Heilpflanze immer beteiligt, daher kann ihnen keine direkte, einzelne Wirkung zugewiesen werden.  Flavone haben unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften, manche Wirkungen sind jedoch bezeichnend für diese Gruppe: unterstützen abnormer Kapilarbrüchigkeit, bestimmten Herz-Kreislaufstörungen und Krämpfen im Verdauungstrakt.

Gerbstoffe

sind im pharmazeutischen Bereich Inhaltsstoffe, die in der Lage sind Eiweißstoffe der Haut und Schleimhaut zu binden und in widerstandsfähige, unlösliche Stoffe zu überführen. Sie entziehen sozusagen auf der verletzten Haut und Schleimhaut angesiedelten Bakterien den Nährboden. Meist werden Gerbstoffe zur äußerlichen Anwendung empfohlen und eingesetzt. Beispiel: Eichenrinde, Heidelbeeren.

Glykoside

haben eine so hohe Wirkungsverschiedenheit und Vielfalt, dass eine Zusammenfassung nicht möglich ist. Einige Flavone und Bitterstoffe sind oftmals auch Glykoside. Die Gemeinsamkeit von Glykosiden ist:  Sie können durch Hydrolyse (Aufspaltung unter Wasseraufnahme) in einen Zucker und einen Nicht-Zucker (Aglykon) gespalten werden, wobei letzteres weitgehend die Wirkung der Heilpflanze bestimmt. 

Kieselsäure

ist vorwiegend in Pflanzen aus der Familie der Schachtelhalme, der Raublattgewächse und Gräser enthalten. Sie nehmen die Kieselsäure aus dem Boden auf und lagern sie in ihrer Zellmembran oder Zellsubstanz. Kieselsäure ist ein wichtiger Bestandteil des Organismus vor allem des Bindegewebes, Haut, Haare und Hufe und wird daher hier zielgerichtet bei Beschwerden angewandt.

Saponine

sind pflanzliche Glykoside, die gemeinsam mit Wasser einen haltbaren Schaum ergeben, Öl in Wasser emulgieren und eine hämolytische Wirkung besitzen also den Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen austreten lassen. Durch die Oberflächenaktivität der Saponine kommt es zur Verflüssigung des zähen Schleims in den Bronchien, der sich somit leichter Abhusten lässt. Sie haben weiters eine entwässernde (aquaretische) Wirkung und können zum Beispiel Ödeme ausschwemmen. Weiters erhöhen Saponine die Aufnahme von pflanzlichen Wirkstoffen.  

Schleim

Unter Schleim im botanisch-pharmakologischen Sinne versteht man kohlehydrathaltige Stoffe, die im Wasser stark aufquellen und eine visköse Flüssigkeit liefern. Diese Schleimdrogen sind nur in wenigen Pflanzen in großen Mengen vorhanden (z.B. im Eibisch). Schleimstoffe sind in Kombination mit anderen Wirkstoffen reizmildernd, legen sich als feine Schicht um die Schleimhäute als Schutz und wirken leicht abführend, weil sie die Darmfüllung auflockern, Wasser zurückhalten und quellen. Weiters mildern sie einen möglichen, säuerlichen Geschmack von Kräutern oder Kräutermischungen etwas ab.

Vitamine, Mineralien und Spurenelemente

Diese essenziellen Nährstoffe sind im Organismus nötig, um Gerüstsubstanzen (Bindegewebe, Knochen, Zähne) und Zellstrukturen aufzubauen. Sie liefern Bausteine für körperliche Enzyme (Fermente) und Hormone, aktivieren Stoffwechselprozesse und beeinflussen die Organfunktionen und den Wasserhaushalt. Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine sind wasserlöslich und dadurch oft an einer Heilwirkung beteiligt. Die Hagebutte und Sanddorn sind zum Beispiel Hauptlieferanten von unterschiedlichen Vitaminen und Spurenelementen.

Warum einen Kräuterauszug und nicht die Kräuter trocken verfüttern?

Die innovative Darreichungsform von puren Kräutermischungen in flüssiger Form ohne Zusatzstoffe wurde mit Tierärzten und Pferdetherapeuten entwickelt. Die zahlreichen Kundenmeinungen, welche die positiven Wirkungen der Kräutersäfte bestätigen, sind einfach erklärt:

Bei handelsüblichen Mischungen aus getrockneten Kräutern, werden die Kräuter erst im zeitlich begrenzten Verdauungsprozess in ihre Bestandteile zerlegt. Dies hat einen Verlust von essentiellen Wirkstoffen zur Folge. Dagegen stehen die gelösten Inhaltsstoffe der EWALIA - Natur pur Kräutersäfte bei ihrer Aufnahme sofort zur Verfügung und können gleich an ihren Bestimmungsorten wirken. So wird der maximale Wirkungsbereich der Kräuter ausgeschöpft. 

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Literaturverzeichnis

  • Blaschek, W. (2016). Wichtl - Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
  • Pahlow, M. (2013). Das große Buch der Heilpflanzen. Hamburg: Nikol Verlag.
  • Reichling, J., Gachnian-Mirtscheva, R., Frater-Schröder, M., Di Carlo, A., & Widmaier, W. (2008). Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis. Berlin-Heidelberg: Springer Medizin Verlag.

Bei unseren Produkten handelt es sich um keine Arzneimittel. Diese dienen daher nicht der Behandlung krankhafter Zustände oder damit einhergehender Symptome. Futtermittel sowie Pflegeprodukte dienen ausschließlich der Unterstützung und Pflege deines gesunden Pferdes. Für die Behandlung einer Erkrankung oder sonstiger Therapieempfehlungen ist ausschließlich dein Tierarzt oder Tierheilpraktiker zuständig.